Schwerttanz beim Georgi-Ritt in Traunstein
Schwerttanz beim Georgi-Ritt in Traunstein

Der Schwerttanz stellt die Austreibung des Winters durch den Frühling dar, wobei der rote Vortänzer den Frühling symbolisiert und die beiden Wurstln die Wintergeister verkörpern. 

Ihnen wird am Ende des Tanzes symbolisch die Kehle durchgeschnitten und der Frühling zum Zeichen seines Sieges auf einer Plattform aus ineinander gesteckten Schwertern emporgehoben.

Die Ursprünge des Traunsteiner Schwerttanzes gehen auf das Jahr 1530 zurück. Der historisch interessierte Apotheker Dr. phil. Georg Schierghofer hatte diese erste Erwähnung im Jahr 1922 entdeckt, als er die Bestände des Traunsteiner Stadtarchivs neu ordnete.

Drei Jahre später begannen die konkreten Vorbereitungen für eine Wiederaufführung des Schwerttanzes, wobei diese von den Turnern des Turnvereins Traunstein realisiert werden sollte.
Oberturnwart Franz Absmeier übernahm die Choreographie des Tanzes, Irma Peetz dichtete das Schwertlied, Für den inhaltlichen Part, d.h. die symbolische Austreibung des Winters durch den Frühling, zeigte sich Georg Schierghofer verantwortlich.

Die erste Aufführung des Schwerttanzes fand am Ostersonntag 1926 in der Turnhalle statt, als man das 400-jährige Jubiläum des am Stadtplatz stehenden Lindlbrunnens mit einem Festspiel beging.
Weitere Darbietungen folgten am nächsten Tag im Rahmen des Traunsteiner Georgiritts. Im September desselben Jahres feierte man das 800-jährige Stadtjubiläum Traunsteins mit einem großen Programm, Festumzug und mehreren Aufführungen des Schwerttanzes.

Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Tanz in unregelmäßigen Abständen immer wieder als Ergänzung des Georgirittes aufgeführt. Kriegsbedingt kam es erst 1948 wieder zu einem Auftritt. Seither ist der Schwerttanz Jahr für Jahr Auftakt und Schlusspunkt des am Traunsteiner Stadtplatz beginnenden und endenden Georgiritts am Ostermontag.